Schutzräume beim Schreiben

Brauchen kreative Ideen Schutz? Aber ja!

Die wunderbare Zeichnerin und Selbstverlegerin Nathalie Bromberger hat darüber einen Artikel geschrieben, über den ich lange nachgedacht habe (und den ihr hier lesen könnt). Sie erzählt darin von ihrer Strategie, sich beim Schreiben zurückzuziehen und einzuigeln. Der große Nachteil dieser Strategie: Viel Schutz – aber wenig Resonanz und Unterstützung von außen.

Tja. Ein komplexes Thema. Wie halte ich das mit meinen Ideen?

Mein sicherstert Schutzraum ist tatsächlich mein Schreibtisch. Hier schalte und walte nur ich. Hier entstehen die meisten meiner Texte, aber auch Ideen für Veranstaltungen, für Blogartikel, für Dinge, die ich ausprobieren und machen will. Und ich genieße es sehr, dass hier die Dinge sind, auf die nur ich Zugriff habe: Meine Notizen und Zeichnungen, aber auch Zeitschriften und Bücher, die mir wichtig sind. Jeder kreative Mensch sollte so einen sicheren Ort haben, finde ich!

Das Ding ist, dass ich an vielen Punkten alleine nicht weiterkomme. Ich brauche Menschen, die meine Ideen prüfen – und zwar nicht vernichtend, sondern… wie kann ich das nennen? Hinzufügend. Für viele meiner kreativen Ideen, brauche ich Menschen, die etwas hinzufügen. Die mir einen Kontakt geben, damit ich weiterkomme. Die mir eine Idee liefern, damit ich weiterschreiben kann. Die mir den Glauben geben, dass das, was ich vorhabe, gar nicht so verkehrt ist.

Einer dieser Menschen ist mein „Schreib-Buddy“, eine befreundete Autorin, mit der ich mich regelmäßig treffe. Und zwar bewusst zum Austausch über Texte und Textideen, zur Ermutigung und Unterstützung. Sie bekommt die meisten meiner Texte zu lesen, noch bevor sie ein anderer liest. Das funktioniert so gut, weil wir echte Fans voneinander sind, sie ist mein Fan und ich bin ihr Fan. Und das ist der sicherste Rahmen, den Kreativität haben kann.

Wer hilft mir noch? Freunde aus der Verlags- und Agenturbranche, die verstehen, warum Schreiben und Literatur für mich wichtig sind. Aber auch Freunde, die mit Schreiben nichts am Hut haben, sondern einfach nur gut finden, was ich tue, und wollen, dass ich dranbleibe. Und zuguterletzt meine Familie, die sowieso aus ganzem Herzen will, dass es mir gut geht und dass mir das, was ich tue, gelingt.

Erzähle ich immer und überall von meinen Ideen? Nein, sicherlich nicht. Ich nutze dafür auch ganz bewusst meine Fühler, so wie Nathalie es schreibt. Ich strecke sie vorsichtig raus… und schaue, wo ich mit meinem Thema landen kann. Und ich bin überzeugt: Je länger man mit seinen Fühlern rumprobiert, wo die eigene Kreativität Resonanz erfährt, umso sicherer findet man diese Orte.

Was sind eure Schutzräume fürs Schreiben? Igelt ihr euch ein? Oder geht ihr raus? Und wenn ja, zu wem?

PS: Nathalies Blog ist übrigens auch insgesamt sehr lesenswert, auch, weil ihre Zeichnungen so klasse sind. Schaut mal rein: www.nathalie-bromberger.de

Foto: cc flickr.com (elinor)

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