Warum du nicht Schuld bist, wenn es mit der Kreativität nicht klappt

Lasst uns mal über Umgebungen reden. Manche Umgebungen bringen das Beste in uns hervor, manche das Schlechteste.

Ich erlebe das gerade in meinem Job als Backwarenverkäuferin. Ich in der Großfiliale: Den ganzen Tag nur am Rumhetzen, riesiger Druck, vergiftete Atmosphäre. Ich pampe Kunden an, spreche schlecht über Kollegen und gefalle mir selbst nicht in der Rolle der müden, überforderten Verkäuferin.

Dann wechsle ich in eine viel kleiner Filiale mit weniger Hektik, übersichtlicheren Aufgaben und entspannten Kollegen – und siehe da: In mir drin wird es ruhig, ich atme auf, und selbst die griesgrämigsten Kunden kann ich mit einem Lächeln nehmen.

Vielleicht hast du genau solche Situationen in deinem Leben auch schon erlebt.

Im Großraumbüro bist du den ganzen Tag nur am Kämpfen – im Einzelbüro bist du wunderbar produktiv. Mit manchen Menschen fällt es dir leicht, witzig und entspannt zu sein – mit anderen ist der ganze Abend irgendwie verkrampft. In deinem Heimat-Volleyballverein bist du unschlagbar schnell – in dem Team, in dem du ab und zu aushilfst, kommst du nie auf dieses Energielevel.

Eigentlich ist es keine besonders erstaunliche Erkenntnis. Eigentlich ist es klar, dass wir in manchen Umgebungen das beste von uns zeigen können und in anderen eben nicht. Aber wie oft harren wir trotzdem in ungünstigen Situationen aus? Und wie oft denken wir, wir wären das Problem, nicht unsere Umgebung? Wie oft doktern wir an uns selbst herum, anstatt uns eine gute Umgebung für das, was wir wollen, zu suchen?

Das gleiche gilt für die Kreativität:

Wenn du nicht kreativ bin, dann liegt das nicht zwangsläufig daran, dass du zu selbstkritisch bin. Oder zu faul. Oder zu unvermögend. Es könnte es auch schlicht daran liegen, dass du in einer Umgebung bist, die deine Kreativität welken und vertrocknen lässt.

Manchmal sind es Kleinigkeiten, die vielleicht gar nicht so schlimm erscheinen. Die aber in der Summe tatsächlich deine Möglichkeiten begrenzen.

Das können Freunde sein, die mit deinen Ideen nichts anfangen können – nicht, weil sie es böse meinen, sondern weil es sie schlicht nicht interessiert. Oder auch der Job, den du zwar gerne machst, der dich aber zeitlich völlig vereinnahmt. Manchmal sind es auch Menschen, die deine Kreativität zwar gut finden, die dich aber mit wohlmeinenden Ratschlägen verunsichern und von deinem Weg abbringen.

Für mich steht fest: Seitdem ich in meinem Leben angefangen habe zu begreifen, wie sehr mich mein wildes, kreatives Herz ausmacht, seitdem suche ich mir Umgebungen, die dafür sorgen, dass es schlägt. Laut und doll.

  • Ich suche mir Projekte, in denen ich mich künstlerisch ausprobieren kann, und lerne mich dabei besser und tiefer kennen.
  • Ich suche mir Ruhe und Raum für Kreativität und mache weniger Dinge, von denen anderen denken, dass ich sie tun sollte.
  • Ich lese Blogs von kreativen Menschen, die ihr Ding machen und die darüber reden, wie beglückend und befreiend das ist.
  • Ich suche mir Freunde und Unterstützer, denen es gelingt, ihre Kreativität voll auszuleben – im Beruf wie auch in ihrer Art zu leben und zu denken.
  • Ich fördere Menschen, deren kreatives Potenzial ich sehen kann, auch wenn sie es selbst vielleicht noch nicht vollständig erfasst haben.

Das alles zusammen ergibt ein Umfeld, das mich mehr und mehr spüren lässt: Genau so bin ich gemeint. Meine Kreativität ist nichts, was ich verstecken müsste. Und auch nichts, was ich erzwingen müsste. Sie ist einfach da. Völlig selbstverständlich.

Wie ist das bei dir? Welches Umfeld lässt deine Kreativität aufblühen? Ich freue mich über Nachrichten und Kommentare!

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